ihr lieben ,
vergangene woche haben wir die neuartige gemüseverteilungssituation schon durchgespielt, einiges können wir noch dazu lernen.
von unserer seite aus wollen wir versuchen die abläufe noch etwas hygienischer zu gestalten. und wir wünschen uns auch dieses mal aufmerksames handeln zum schutz von allen.
wir bitten euch recht zügig eine passende versorgung für euch zu wählen und dann platz zu machen für die nachfolgenden oder für’s nachschlichten. handschuhe stehen wieder bereit. sicher wären schutzmaßnahmen im gesicht auch nicht schlecht, im sinne (und als ausdruck) einer gesamt-gesellschaftlichen verantwortung.
die körbe am abholstand werden nicht übervoll gefüllt sondern lieber fließend nachgelegt, sollte euch etwas fehlen bitte fragt einfach nach.
es war ein schönes bild, welches letzten freitag am servitenplatz zu beginn der gemüseverteilung entstanden ist, eine kleine menge an menschen, die sich über den platz verteilt aufhielt und dabei eine ruhe ausstrahlte und eben auch ein feines einander wahrnehmen, es war eine sehr aufmerksame stille.
wir sind es, die mit unserem handeln gestalten. immer schon und jetzt ist es ganz deutlich spürbar. so vieles wird jetzt sichtbarer und vieles wird uns bewußt, was vorher verborgen war.
viele worte gingen durch unsere köpfe in dieser woche und immer wieder gab’s ein besinnen, ein innehalten. wir sprachen natürlich viel über das worüber alle reden, aber andererseits entstand auch manches was vorher nie so spürbar war, da wir doch eher einzeln arbeiten oder mit abstand. da war einfach ganz klar und deutlich eine verbindung wahrnehmbar, das hand in hand arbeiten ohne sich dabei zu nah zu sein. vieles ging einfach im fluss dahin, ohne darüber zu sprechen. ein fließendes treiben in dem auch deutlich wird, wie durch unser tun andere beeinflußt werden, wie wir ausstrahlen durch das was wir machen.
mit der radhacke unterwegs, zu spüren wie vor mir schon jemand gepflegt hat und ich einfacher arbeiten kann. wenn pflanzen pikiert werden, die nicht ganz dringend sind und doch das herz erwärmen. das war in dieser woche so oft, ein ineinanderwirken von dieser kleinen ackerschön gruppe am feld, die sich ja gerade erst neu gebildet hat. solche momente gab es natürlich vorher auch schon, auch mit erntehelfern am feld, aber es ist immer wieder schön.
praktisch sind dabei viele flächen gepflegt worden, das erdäpfelsetzgerät wurde umgebaut, damit wir in zukunft zu zweit kartoffeln legen können. die versorgung mit erdäpfeln soll heuer etwas üppiger werden. da peter und ich (gundel) nah arbeiten und leben ist klar, wer den traktor fährt (lelio) und wer am setzgerät sitzt. ein weiteres aktuelles thema sind gerade die zwiebeln, hier haben wir uns entschieden einen teil als steckzwiebel zu stupfen, damit eine sicherere ernte zustande kommt. das sind die gerade anstehenden großarbeiten, daneben gibt es jede menge zu säen, zu setzten und zu pflegen und das bleibt nun wohl eine weile so.
frostig ist es, das hat uns zwar ordentlich zum frieren gebracht und einige pflanzen haben sehr gelitten, besonders die frisch gesetzten kohlrabi und salate, aber es hat uns auch dazu angehalten den jungpflanzentunnel fertig zu bekommen, damit wir die wärmeliebenden gemüsen weiter aussäen können und sich nichts verzögert.
auch ist deutlich spürbar, wie die beikräuter sich ausbreiten und ihren teppich immer dichter weben. um die kleinen sprosse der kräuter, die erdbeeren, den spargel und alles frisch gepflanzte zum sprießen zu bringen wird sehr viel mit radhacke, pendelhacke und auch mit einer kleinen schlaufe gearbeitet, viele von euch haben das schon ausprobiert und das feld sieht danach aus, als würde wieder alles gut atmen können, so ist es wohl auch. über die beikräuter freuen sich die schafe und auch die erde nimmt sie als gründüngung wieder auf.
die schafe sind voller freudensprünge und haben lust sich wieder zu bewegen.
die marillenbäume haben wir in vlies gewickelt. ob’s nun trotz der kälte eine marillenernte geben wird wird sich in den nächsten wochen abzeichnen.
auch heute haben wir es beim ersten ernten recht kalt gehabt, die stimmung war leicht bedeckt, kaum war dann die sonne zu spüren ging es wie ein aufatmen übers feld und wir haben die restlichen arbeitsstunden in genuss beendet.
die ernteliste gehen wir durch und dabei verändert sich dann im blick auf das feld manchmal noch was, der karfiol bleibt doch noch stehen um noch größer zu werden, koriander kommt dazu, auch eine kleine kostprobe jungknoblauch ist dabei.
wir hoffen schon sehr auf wärmere tage und nächte. nach der langen zeit im bauwagen und am feld wäre es schön die qualitäten des feuers mal wieder an einem lagerfeuer mit sternenhimmel zu genießen.
ahoi