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liebe ackerschön-ernteteilerInnen!

diesmal möchten wir gerne ein bisschen ausführlicher berichten, was sich grad so tut am ackerschön betrieb.
unser anliegen ist ja, gemeinsam verantwortung für das landwirtschaften zu tragen und euch anteil nehmen zu lassen am betriebsgeschehen:
(vielleicht habt ihr gerade die muse, euch ein wenig zeit zu nehmen… )

jetzt hat also das pflanzen hochsaison, alles kommt nun in die erde, auch im ungeschützten freilandanbau. die „eisheiligen“ haben sich heuer nicht blicken lassen, dafür ist es ungewöhnlich warm und trocken. das gießen ist die große herausforderung für uns. während im vorjahr der boden vollgesogen war mit feuchtigkeit und ein einmaliges eingießen nach dem einsetzen der pflanzen ausgereicht hat zum guten anwachsen ist heuer der erforderliche gießaufwand um vieles größer.

mittlerweise beschränken wir uns darauf, nur noch dort pflanzen auszusetzen, wo wir auch mit tröpfchenbewässerung eingießen können, also nur in den ackerbereichen um unseren folientunnel.
auf unserem südhang-seitigen acker würden die pflanzen durch einmaliges oberflächliches angießen nicht mehr mit ihren wurzeln den anschluß an tiefergelegene feuchtere bodenschichten erreichen.
manche wärmeliegende kulturen wie paprika, melonen, okra und erdmandeln müssen erstmal warten bis ein etwas üppigerer niederschlag kommt. so 20mm sollten es schon sein um die obersten 20 bodenzentimeter zu durchfeuchten (so ca.1mm niederschlag für die befeuchtung von 1cm bodentiefe ist die grobe rechnung)

auch die kurzen gewitterregen der letzen tage haben da keine erleichterung gebracht (wohl aber schöne regenbögen!)

auf unseren traktor haben wir nun schmale kulturreifen montiert um auch noch über die gepflanzten kulturen drüberfahren zu können, zum gießen oder für pflegearbeiten. unser vis á vis nachbar hat glücklicherweise noch welche ungebraucht rumstehen gehabt und uns ein günstiges angebot gemacht. zugleich haben wir eine sog. heckgabel gekauft, um unserem ibc wasserbehälter, der 1m3 wasser faßt, transportieren zu können.

die tunnelkulturen entwickeln sich gut, die paradeiser sind schon voll in der ersten blüte, ebenso die zuckerschoten (ganz rechts). gurken und stangenbohnen werden bald folgen

ein bisschen sorgen bereitet uns die mangelnde bodenlebendigkeit. an manchen kulturen (wie den frühen kohlgewächsen) ist die trägheit des bodens deutlich abzulesen, die wollen einfach nicht loswachsen und stocken in ihrer entwicklung. und wenn wir schon bei den herausforderungen sind: vergangenen herbst haben wir noch ganz üppig knoblauch gestupft aund dabei viele herkünfte ausprobiert. wir hatten die erwartung, heuer eine besonders üppige knoblauchernte zu erzielen und auch noch reichlich saatgut für den nächsten anbau zu erhalten. leider sieht die realität nun ganz anders aus: im besten fall nur jede 5 knoblauchpflanze wächst unbeschadet, die meisten sind von knoblauchfliegenmaden befallen und kümmern dahin.
an unseren erdbeerpflanzen erfreuen sich die hasen und fressen die jungen blätter ab, so dass fleckenweise nur die blütenstengel übrig bleiben und kaum noch kraft zur fruchtausbildung haben, aber derzeit fehlen gerade die finanziellen ressourcen zum zaunkauf… und dummerweise schaffen wir in den momentanen arbeitsspitzen auch keine weiterausarbeitung des einlagenmodells…

die zeit des betriebsstarts ist einfach auch eine zeit des loslassen lernens, alles geht nur schrittchen für schrittchen.

auch von behördenseite kriegen wir herausforderungen gestellt: obwohl wir bei der sozialversicherung der bauern als bauern registriert sind und unsere versicherungsbeiträge zahlen und eine vom statistischen zentralamt vergebene betriebsnummer unser eigen nennen anerkennt uns die gemeinde derzeit nicht als bauern an, da wir keine hofstelle auf eigengrund besitzen. aus diesem grund wurde die anzeige unseres folientunnels, der keine bewilligung sondern eben nur eine errichtungsanzeige braucht, zurückgewiesen… –  eine weitere `kleine´ herausforderung, die bearbeitet werden muss. einerseits geben in österreich jährlich etwa 4000 landwirtschaftliche betriebe auf, andererseits ist es auch behördlicherseits nicht so einfach, neu zu beginnen…

und versorgungsmäßig steht wohl auch gerade die `magerste´ gemüseverteilung bevor. da können wir nur auf euer verständnis hoffen und ankündigen, dass es ab nächster woche schrittweise reichhaltiger werden wird.
nichts desto trotz freuen wir uns an unserer schönen arbeit, an dem schönen platz, an dem wir aktiv sein dürfen, am gemeinsamen weiterentwickeln unseres projekts…

also bis bald und liebe grüße

gundel u peter

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