rückblick auf den hofaktionstag:
überlegt hatten wir draußen zu speisen, aber die entscheidung für drinnen erwies sich als gut, denn zu mittag fiel nicht nur unvermittelt ein platzregen vom himmel …

Solidarische Landwirtschaft Hasendorf
rückblick auf den hofaktionstag:
überlegt hatten wir draußen zu speisen, aber die entscheidung für drinnen erwies sich als gut, denn zu mittag fiel nicht nur unvermittelt ein platzregen vom himmel …
Eine Ode an Postelein (von Evelyn), die wir gerne mit euch teilen wollen
vom zungenschmeichelnden Blatt
bis zum frischknackigen Stiel
deine Oberfläche so schön weich und glatt
mit Biss wirst du mein
Ob Salat, Spinat, oder Nudeln mit Blatt
Du machst mich glücklich und satt
ob als Tarte, Auflauf oder zum Wein
Oh Postelein
Dich hau ich überall rein
Liebste Grüße
auch am wochenende bei jedem wetter heißt es ab zum acker, das kostet kurz überwindung, doch einmal auf dem weg ist schon wieder alles gut und wenn dazu eine opernarie der besonderen art aus dem radio zwitschert, kann es ein absoluter genuss sein. denn es erinnert doch sehr stark an ein wildes durcheinander „gerede“ und dabei entsteht reinste musik in den ohren. einige können sich sicher noch an die erste jahresversammlung erinnern mit gesang von 3 jugendlichen sänger*innen, ein schöneres bild für eine solawi oder eine gruppe mit einem gemeinsamen ziel kann ich mir kaum vorstellen, in diesem sinne möchten wir weitergehen in unserer arbeit und mit euch.
von hof und feld
noch stets sind schmetterlinge, raupen und co bei uns unterwegs.
gelegentlich stellt das bestimmen eine herausforderung dar…
brombeerspinner oder doch wegerichbär?
vom letzten hofaktionstag lässt sich einiges berichten, fleißig wurde gewerkelt und somit die kartoffelernte am venusberg abgeschlossen, aber wie so oft, das DICKE ende kommt erst noch, – der schafflerberg, aber dazu später.
die hofnachrichten fallen heute etwas knapper aus, väterchen frost hat die finger im spiel und die gefahr eines ungewöhnlich frühen ersten herbstlichen frostes ist heute nacht gegeben. schön sieht es nicht aus, wenn wir mit langen vliesen die pflanzen umhüllen, aber hilfreich, denn die pflanzen sind geschützt vor dem kalten eiseshauch, der ihnen das leben raubt. natürlich stehen auch frostharte gemüse am feld, die eines schutzes nicht bedürfen. aber doch ist der aufwand gerechtfertigt diese vliese zu legen, sie ermöglichen den paprika, chili, süßkartoffel, andenbeeren, oca etc. noch eine kleine weiterentwicklungsmöglichkeit. manche saatgüter wurden noch rasch geerntet, ebenso kräuter denen es zu kalt wird, sie liegen jetzt im trockner zur weiteren verarbeitung. so manches mehr musste heute geschehen, ein langer tag für manche von uns, die augen fallen schon fast zu. hier zu sehen der beginn einer ackerverpackung. keine schönheit, aber hoffentlich letztendlich eine deutliche verlängerung der ernteperiode.
ein gast den wir oft bewundern, die holzbiene, imposant blauschwarz schillernd, sie ist ausgesprochen groß und deutlich zu hören ist sie außerdem, … sausebrumm
ein großer arbeitsschritt ist gerade gemacht, ihr habt das werden des knoblauchs in den letzten phasen gut miterleben und essen können, nun ist er fertig geerntet und zum trocknen am feld aufgelegt, aber dann …
nun beginnt die große zeit der „roten“ rüben, obwohl – rot sind sie ja gar nicht alle, auch rot-weiß geringelte chioggia rüben, orange und vereinzelt sogar weiße rüben sind mit dabei. letztere stammen aus eigenen züchtungsbemühungen, wobei sich der süßegehalt der zuckerrüben mit oranger farbe paaren sollte. kratzige schärfe im hals (bei rohgenuss) ist dabei unerwünscht, tritt aber noch vereinzelt an manchen wurzeln auf. falls ihr damit bekanntschaft macht bitte ein auge zudrücken, gut ding braucht weile.
väterchen frost hat deutliche spuren hinterlassen, manche blüten und früchte hat er erwischt. das heißt, wie schon vorausgeahnt (große blumenernte, letzte woche) so können wir zu den blumen diese woche fast sagen: eine für alle oder alle für eine? ; – )
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Liebe Maman,
Alles fing damit an, dass ich an einem Freitag im Servitenviertel von dem leuchtenden Rot frischer Tomaten angezogen wurde. Der junge Mann mit kornblumenblauen Augen sagte, dass man nichts kaufen kann. Wie bitte? Zuerst müsse man sich anmelden. Er war aber trotzdem so nett und hat mir ein paar mitgegeben. Zuhause feierte ich ein Tomatenfest.
Am nächsten Freitag war ich schon im Club. Von einem schönen Paar mit den melodischen Namen Gundel und Peter bekam ich Taschen sowie Erklärungen über die verschiedenen Sorten Gemüse, die es zu holen gab. Zuhause feierte ich ein Erntedankfest.
Am Sonntag folgte ich der Einladung zur Feldvernissage. Das schöne Paar zeigte ihre fruchtbaren Felder. Was für Menschen das sind, möchtest Du wissen? Sie erzählen, dass sie zu zweit im Labyrinth der grauesten und kargesten Betonwüste (sogar da? gerade erst da?) seltene Dahlien gefunden haben. Dahlien, deren offene Blüten sich an Bienen richten und ihnen den Weg zur inneren Süße leicht machen, solche, deren Schönheit vor allem in der Gruppe erstrahlt. Davon haben sie von ihrer Reise viele Samen nach Hause gebracht.
Bis jetzt alles nett, wirst Du Dir denken. Nun haben die drei am nächsten Freitag einen Aufruf zur Hilfe für die Erdäpfelernte gesendet, dem ich gefolgt bin, teils aus Neugier, teils weil Du mich gut erzogen hast. Ha, ha!
Nun – ein grauer Dienstag. Es fing schon damit an, dass ich Frühestmorgens den jungen Mann – namens Lelio – am Westbahnhof treffen musste. Dazu sage ich nur: Die Sonne ging erst auf – wenn man großzügig misst. In Hasendorf angekommen, war alles grau und windig. Zur Motivation bekamen wir Kaffee – mit Sahne, was ich kalorienbewusst sehr vorsichtig kostete. Dann ging es auf den Hügel. Mir wurden Gott sei Dank Handschuhe gegeben, denn bald musste ich – mit meinen feinen Händen – aus der Erde – Erdäpfel holen. Wie das gehen soll, fragst Du Dich? Ja, erstens muss man sich bücken und in der Erde graben, sehr anstrengend und mühsam. Mein Rücken tat weh, meine Fingerkuppen taten weh, meine Beine taten weh. Dazu kommt: Ein Kübel voller Kartoffeln wiegt 15 kg. Kannst Du Dir das vorstellen? Ich auch kaum, obwohl ich den selbst gefüllt und getragen habe. (Ich wollte zählen, wie oft, habe es aber in meiner Not vergessen.) Als ich dann erleichtert aufatmete, weil wir die zwei oder drei Reihen am Hügel fertig hatten, musste ich dann enttäscht feststellen, dass dies nur der Anfang eines langen Tages im Angesicht der Erde werden sollte. Denn auf dem anderen Acker waren weitere unendlich lange Reihen zu ernten. Zudem fing es auch immer wieder leicht zu regnen an und die feuchte Erde machte die Arbeit nur noch schwieriger. Der einzige Trost war die gelbe Farbe der Erdäpfel, die dann durch die Erdklumpen durchschimmerte. Ich frierte schon sehr und war inzwischen sehr zittrig. Als ich dann nun wirklich gar nicht mehr konnte, mussten wir trotzdem noch zwei weitere Reihen ernten! Mit einem leisen Triumph sagte ich Lelio, dass wir heute wohl viel schaffen, worauf er nur mit den Schultern zuckte. Weitere 28 Reihen seien noch zu bearbeiten. Dieses Wühlen ist wirklich keine Arbeit für eine Dame wie mich, sagte ich mir, um nicht gleich zu weinen.
Dann wurden wir endlich zum Mittagessen gerufen. Auf einem cyanblauen Tisch traten die Farben der verschiedenen Gemüsegerichte nochmal stärker hervor: Es gab violetten Rote Beete Salat, eine ziegelrote Wokpfanne voller rot-gelber Paprikastreifen, dazu weißgrünen Kohlsalat, goldenen Quinoa und orangenfarbenen Kürbis aus dem Ofen. Dazu ein großes Glas mit weißer crème à l’ail. Selbstverständlich wurden alle Gemüsesorten bei ihren richtigen Namen genannt, weil man sie hier mit Du anspricht und mit Vornamen kennt, nicht wie unsereins, für die sie nur flüchtigere Bekannten sind. Es gab wieder Kaffee, wieder mit Sahne. Sahne wird so hoch geschätzt, dass neue geschlagen wird, wenn man sich zu viel genommen hat, stellte ich erfreut fest. Dazu gab es noch Schokoladenkuchen und Lebkuchen aus Aachen, das Printen heißt. Und Apfelbort mit Nüssen, das man wie selbstverständlich mit viel Butter aß. Liebe Maman, ich kann Dir sagen, nach so einem reichen Essen war ich nun wieder vollkommen glücklich und konnte Peter, Gundel und Lelio die Strapazen des Vormittags vollen Herzens verzeihen.
Nachmittags polierten Gundel und ich runde, gelbe Kürbisse für das Kirchenfest – eine Laterne nach der anderen fand ihren Platz in der grünen Kiste. Dann waren wir wieder am Feld, aber Gott hatte Erbarmen mit mir und schickte endlich den ordentlichen Regen, den ich hoffnungsvoll den ganzen Tag ersehnt hatte, so dass ich früher gehen durfte. Endlich Sitzen!
Aus dem Zug betrachtete ich die Wolken, die sich wie in einem Gemälde von Fragonard über den Himmel ausbreiteten. In Wien angekommen, beugte sich schon die Sichel des zunehmenden Mondes über die Station Roßauer Lände.
Kurz und gut: Bitte schick mir Geld für die ÖBB Vorteilskarte.
Liebe Grüße
Irina
diese woche verging wie in flug, anfangs regnerisch mit kürzeren regenpausen, später zunehmend sonnig und heute schon beinah so trocken, dass wieder pflanzen in die erde gesetzt werden können (geschätzte 30 pflanzkisten oder umgerechnet gut 3000 pflänzchen warten schon schwer), viele kilos beikraut haben wir aus dem feld gezogen, ulli hat fleißig die schafe mit letzterem gefüttert, sie haben wohl noch nie soviel hühnergerste, amaranth, hirse und ähnliches gefuttert, wie in dieser woche. heidrun, ulli und christa waren unermüdlich mit dieser arbeit beschäftigt und haben viele kulturen aus dem wucher befreit. die fotos vom beikraut ziehen werden hier durch die äußerst hübsche gottesanbeterin ersetzt, denn im regengewand gebückte gestalten waren nicht so gut kameragetroffen …
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gründe um traurig zu sein und um zu feiern, artyom zieht weiter, nach ungefähr einem jahr in hasendorf, davon viele tage und zum schluss sogar zwei monate bei ackerschön, ihr und wir haben ihn kennen und schätzen gelernt.
heute gibt’s mal gemüse-steckbriefe von aktuell geerntetem:
die arbeit mit der einachser-handfräse ist einerseits eine absolute erleichterung, aber auch ganz schön maschinenwild, so wunderte es kaum, dass nach einiger zeit eine kröte auftauchte (unverletzt), sich ein wenig in den weg stellte und wie ihre meinung zum besten gab, zumindest schien es so und wir haben uns geeinigt, reihe zu ende und dann schluss für „heut“…
noch immer alle hände voll zu tun, immer in zwiesprache mit dem wetter und dem boden, das beikraut wollte uns fast über den kopf wachsen, doch ein beinahe unermüdlicher einsatz aller ackerschön mitarbeiter*innen konnte dies verhindern. dabei wurde wohl nicht nur einmal die zeit übersehen. der schwung im arbeiten ist natürlich auch vom wetter abhängig und wenn es gerade einigermaßen trocken ist, die beikräuter gut gezogen werden können oder die radhacke zwar mit anstrengung aber gutem erfolg durch die erde fährt wundern wir uns oft über uhr-drehungen, die wir einfach nicht bemerken.
vorweg: ein kapitel welches allgegenwärtig ist sind die wetterphänomene. unwetter haben uns gott sei dank bisher verschont, doch die naturgewalten sind uns schon spürbar nahe gerückt mit blitz und donner gleichzeitig, ein gewaltiger krach, gleich hinter unserem stadl steht nun ein baum ohne rinde da. das sind besondere momente, die kraft des natur so hautnah zu spüren.
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