KW 21: Feldtage, Zaunfinanzierung und eine Zuckerschote

Liebe Ackerschön-ErnteteilerInnen!
(bitte bis zum Ende lesen, das Gute kommt ja bekanntlich oft am Schluß…)

40ml Regen in den vergangenen Tagen, die lange Phase der Trockenheit ist vorbei! Noch ist unsere Gemüseauswahl ja recht überschaubar, Peter und Gundel erleben wir vom Arbeitskreis deshalb immer wieder etwas bedrückt.

„Wenn die ErnteteilerInnen doch sehen könnten, welch große Vielfalt auf den Feldern heranwächst“,

meinte unser Praktikant Gabriel bei unserem letzten Arbeitskreistreffen, und ja, das wünchen wir uns auch! Folgendes haben wir uns im Arbeitskreistreffen dazu überlegt:

1. Wir freuen uns sehr, zum ersten Mitmachtag am Feld einzuladen:

Wann: nächsten Samstag, 26.5.2018 am Schafflerbergacker

Anreise: Abholservice vom Bahnhof Tullnerfeld um 10:15 Uhr (Zurück: 16:45 Uhr)
oder mit der S40 bis Trasdorf und dann per Rad 4 km an Weinterrassen entlang nach Hasendorf

Verpflegung: Reis, und dazu Schönes und Leckeres vom Acker

Der Feldtag wird in Zukunft immer am 4. Samstag im Monat stattfinden. Vielleicht gleich den Termin vormerken?

Alternativ dazu gibt es auch für all jene, die unter der Woche besser Zeit haben, jeden Mittwoch die Möglichkeit am Feld mitzuwirken. Auch dazu herzliche Einladung!

2. Auch bei dem Zaun, den wir benötigen, um die vielen Gemüseliebhaber aus der Tierwelt einzudämmen, sind wir durch vereinte Kräfte ein gutes Stück weiter:

Fakten:
pro Laufmeter kostet der Zaun selbstgebaut 3 Euro, 1200m benötigen wir, 1/4 des Materials ist aber schon vorhanden, macht ca. 3000 Euro in Summe. (in Auftrag gegeben wären die Kosten mehr als doppelt so hoch).

Arbeitszeit: zwei Arbeitstage mit 4-5 man/frau

Der erste Zaun-Aktionstag wird am Mittwoch, den 30.5.2018 sein, dafür haben wir bereits 4 MithelferInnen, herzlichen Dank!

Finanzierung:
Und noch ein herzliches Dankeschön an alle, die Petras Aufruf gefolgt sind und eine Rolle Zaun zu 70 Euro übernommen haben! Diese Möglichkeit besteht nach wie vor 🙂

Die restlichen Kosten werden wir aus bereits zugesagten Einlagen finanzieren. (Unser Einlagemodell bietet ja die Möglichkeit, freiwillig Geld bei Ackerschön anzulegen. Das Geld kann relativ kurzfristig wieder zurückgeholt werden, da wir einen Teil der Einlagen als Reserve nicht verwenden und bei Auszahlungen neue EinlegerInnen suchen). Wir schaffen es allerdings nicht, in dieser Woche alles auch vertraglich so weit vorzubereiten, daher haben wir ganz gezielt bei ErnteteilerInnen angefragt, die uns bereits gut kennen und sehr viele Zusagen erhalten, vielen herzlichen Dank! Falls noch jemand von euch, den wir nicht angesprochen haben, so kurzfristig und zunächst ohne Vertrag mitmachen will, bitte bei Gudrun melden. (Antwort auf dieses Mail)

3. Unsere Arbeitskreistreffen finden jeden 4. Mittwoch im Monat statt, entweder in Wien oder Hasendorf, je nach Herkunft der Teilnehmerinnen. Herzliche Einladung, mitzugestalten! Nächster Termin: 27.6.2018, 19:00 Uhr

4. Falls ihr unsere Nachrichten nicht bekommen wollt, bitte ein kurze Rückantwort mit NEIN, danke!

Und ich bin noch das Gute am Schluß schuldig: Je eine Zuckerschote gab es als ganz besonderen Leckerbissen am Samstag. Kaum hätte ich sie so bewußt genossen, hätte ich einen ganze handvoll vor mir gehabt. Ich wünsche mir, euch ging es mit dem einen oder anderen Gemüseerlebnis ähnlich!

Ganz herzlich und auf bald,

Gudrun

kw19

liebe ackerschön-ernteteilerInnen!

diesmal möchten wir gerne ein bisschen ausführlicher berichten, was sich grad so tut am ackerschön betrieb.
unser anliegen ist ja, gemeinsam verantwortung für das landwirtschaften zu tragen und euch anteil nehmen zu lassen am betriebsgeschehen:
(vielleicht habt ihr gerade die muse, euch ein wenig zeit zu nehmen… )

jetzt hat also das pflanzen hochsaison, alles kommt nun in die erde, auch im ungeschützten freilandanbau. die „eisheiligen“ haben sich heuer nicht blicken lassen, dafür ist es ungewöhnlich warm und trocken. das gießen ist die große herausforderung für uns. während im vorjahr der boden vollgesogen war mit feuchtigkeit und ein einmaliges eingießen nach dem einsetzen der pflanzen ausgereicht hat zum guten anwachsen ist heuer der erforderliche gießaufwand um vieles größer.

mittlerweise beschränken wir uns darauf, nur noch dort pflanzen auszusetzen, wo wir auch mit tröpfchenbewässerung eingießen können, also nur in den ackerbereichen um unseren folientunnel.
auf unserem südhang-seitigen acker würden die pflanzen durch einmaliges oberflächliches angießen nicht mehr mit ihren wurzeln den anschluß an tiefergelegene feuchtere bodenschichten erreichen.
manche wärmeliegende kulturen wie paprika, melonen, okra und erdmandeln müssen erstmal warten bis ein etwas üppigerer niederschlag kommt. so 20mm sollten es schon sein um die obersten 20 bodenzentimeter zu durchfeuchten (so ca.1mm niederschlag für die befeuchtung von 1cm bodentiefe ist die grobe rechnung)

auch die kurzen gewitterregen der letzen tage haben da keine erleichterung gebracht (wohl aber schöne regenbögen!)

auf unseren traktor haben wir nun schmale kulturreifen montiert um auch noch über die gepflanzten kulturen drüberfahren zu können, zum gießen oder für pflegearbeiten. unser vis á vis nachbar hat glücklicherweise noch welche ungebraucht rumstehen gehabt und uns ein günstiges angebot gemacht. zugleich haben wir eine sog. heckgabel gekauft, um unserem ibc wasserbehälter, der 1m3 wasser faßt, transportieren zu können.

die tunnelkulturen entwickeln sich gut, die paradeiser sind schon voll in der ersten blüte, ebenso die zuckerschoten (ganz rechts). gurken und stangenbohnen werden bald folgen

ein bisschen sorgen bereitet uns die mangelnde bodenlebendigkeit. an manchen kulturen (wie den frühen kohlgewächsen) ist die trägheit des bodens deutlich abzulesen, die wollen einfach nicht loswachsen und stocken in ihrer entwicklung. und wenn wir schon bei den herausforderungen sind: vergangenen herbst haben wir noch ganz üppig knoblauch gestupft aund dabei viele herkünfte ausprobiert. wir hatten die erwartung, heuer eine besonders üppige knoblauchernte zu erzielen und auch noch reichlich saatgut für den nächsten anbau zu erhalten. leider sieht die realität nun ganz anders aus: im besten fall nur jede 5 knoblauchpflanze wächst unbeschadet, die meisten sind von knoblauchfliegenmaden befallen und kümmern dahin.
an unseren erdbeerpflanzen erfreuen sich die hasen und fressen die jungen blätter ab, so dass fleckenweise nur die blütenstengel übrig bleiben und kaum noch kraft zur fruchtausbildung haben, aber derzeit fehlen gerade die finanziellen ressourcen zum zaunkauf… und dummerweise schaffen wir in den momentanen arbeitsspitzen auch keine weiterausarbeitung des einlagenmodells…

die zeit des betriebsstarts ist einfach auch eine zeit des loslassen lernens, alles geht nur schrittchen für schrittchen.

auch von behördenseite kriegen wir herausforderungen gestellt: obwohl wir bei der sozialversicherung der bauern als bauern registriert sind und unsere versicherungsbeiträge zahlen und eine vom statistischen zentralamt vergebene betriebsnummer unser eigen nennen anerkennt uns die gemeinde derzeit nicht als bauern an, da wir keine hofstelle auf eigengrund besitzen. aus diesem grund wurde die anzeige unseres folientunnels, der keine bewilligung sondern eben nur eine errichtungsanzeige braucht, zurückgewiesen… –  eine weitere `kleine´ herausforderung, die bearbeitet werden muss. einerseits geben in österreich jährlich etwa 4000 landwirtschaftliche betriebe auf, andererseits ist es auch behördlicherseits nicht so einfach, neu zu beginnen…

und versorgungsmäßig steht wohl auch gerade die `magerste´ gemüseverteilung bevor. da können wir nur auf euer verständnis hoffen und ankündigen, dass es ab nächster woche schrittweise reichhaltiger werden wird.
nichts desto trotz freuen wir uns an unserer schönen arbeit, an dem schönen platz, an dem wir aktiv sein dürfen, am gemeinsamen weiterentwickeln unseres projekts…

also bis bald und liebe grüße

gundel u peter

Spargel für die Zukunft

200 Grünspargelpflanzen haben wir im Vorjahr ausgepflanzt. Heuer haben sie Schonzeit, damit sie sich erstmal kräftigen. Nächstes Jahr geht dann die erste Ernte los. Ca. 300 Pflanzen sollen heuer dazukommen. Die Beetvorbereitung ist recht aufwendig – super, dass wir mit Gabriel eine kräftige Unterstützung haben!


In die tiefen Fruchen kommt erstmal kompostierter Mist, dann werden darüber die sogenannten Spargelkronen, die Spargeljungpflanzen eingegraben.

Erdbeerblüte

Die Erdbeeren stehen jetzt in Vollblüte. Hoffentlich wird das eine gute Ernte ergeben! Wir können es kaum erwarten, in 4 Wochen ist es dann soweit…

Scheerkohl-Bonitur

Unser Anbauversuch mit diversen Winter-Scheerkohl-Herkünften ist jetzt in seiner letzten potentiellen Nutzungsphase, bevor die Blüte losgeht. Höchste Zeit für eine Bonitur mit anschließender Verkostung. Danke Franziska!

Endlich Wasser!

Die letzten Wochen haben wir schon schwer darauf gewartet, jetzt ist es endlich soweit, dass wir die Jungpflanzen in unserem Folientunnel direkt aus dem Schlauch gießen können. Hunderte Liter Wasser haben wir die Tage davor täglich mit dem Traktor angekarrt und mit der Gieskanne verteilt. Dementsprechend groß ist jetzt unsere Erleichterung!

Tunnel, Tunnel, …

Die Tunnel müssen fertig werden! Maria Lichtmess steht vor der Tür, die neue Anbau-Saison geht langsam aber unaufhaltsam los!
So werkeln wir, Schritt für Schritt geht’s kontinuierlich weiter. Die Tunnel-Abschlüsse machen wir aus Lärchenholz, aus ästhetischen und auch aus praktischen Gründen: durch die frei verschiebbaren Tore können wir mit dem Traktor unbehindert in den Tunnel fahren und die Flächen bearbeiten.


jetzt hoffen wir auf windstille, warme Tage um auch noch möglichst bald die Folie spannen zu können.

weiter geht´s!

diesmal ein Beitrag von Gudrun:

Immer wieder erreichten mich in den Weihnachtstagen telegram-Nachrichten von Gundel wie diese:

Morgen früh wird wieder geschraubt, gesägt und Anker gesetzt … Sonntag gehts dann weiter … Der Tunnel ruft … Wir wollen fertig werden.  Juhu.  Ahoi

Das Jahr 2018 beginnt dank der vielen Crowdfunding-UnterstützerInnen mit einem beinahe fertig aufgestellten Tunnel, der bald schon ersten Jungpflänzchen ein Zuhause bieten wird. Ein Blick auf die SpenderInnenliste offenbart, dass das finanzielle Gerüst unseres Tunnels aus ganz Österreich zusammengekommen ist: von Wien bis Bregenz und sogar darüber hinaus stammen die 111 SpenderInnen. Ein wunderbar breiter und vielfältiger Boden!

Was tut sich sonst noch in diesen ersten Tage des neuen Jahres: Neben den Abschlussarbeiten am Tunnel haben wir begonnen einen Zaun aufzustellen, um unser Gemüse vor zu vielen und großen Mitnaschern zu bewahren. Und organisatorisch: Außer dem Abholort in Hasendorf wird es ja auch in Wien einen Abholort geben, im 9. Bezirk am Servitenplatz. Ab Ende April wird es möglich sein, dort Gemüse in freier Entnahme abzuholen. Falls ihr Menschen kennt, die an einem Ernteanteil für 2018 Interesse haben könnten, gerne unsere Wochennachricht weiterleiten oder auf unsere Website verweisen, danke!

Ich wünsche euch frei nach John Lennon fürs neue Jahr,

„that it will be a good one,
without any fear“

Gudrun

Rückblick, Ausblick …

Voll Dankbarkeit blicken wir auf das zu Ende gehende Jahr zurück! Voll Erstaunen zugleich, was sich in diesem Zeitraum entwickeln durfte: Vor etwa einem Jahr haben sich gerade erst die Pachtverhältnisse für unsere Ackerschön Betriebsgründung geklärt, und damit die Rahmenbedingungen, innerhalb derer wir aktiv werden konnten. Nun ein Jahr später haben wir viele Erfahrungen vor Ort gesammelt, haben so viel Unterstützung von vielen Menschen erfahren dürfen, haben genauere Vorstellungen davon, wie wir im Anbau weitertun können, haben mit vielseitiger Unterstützung erfolgreich ein Tunnel-Crowdfunding durchgeführt…
Ganz lieben Dank euch allen:
den HelferInnen am Feld, den offenkundigen oder mehr verborgenen finanziellen UnterstützerInnen, den lieben Menschen im Ackerschön Arbeitskreis, von denen wir uns so sehr vorangetragen fühlen, den InteressentInnen und zukünftigen ErnteteilerInnen, den „CrowdfunderInnen“.

Durch Euch alle kann unser Projekt gedeihen, so dass wir voller Freude und Zuversicht in die nächste Saison blicken können!

Nach einer weihnachtlichen Ruhepause wird es dann im Jänner detailliertere Informationen über Mitmachmöglichkeiten als ErnteteilerInnen geben, einen Termin für einen Info-Abend, etc.

 

Winterkohlgewächse, jetzt kommt der Kältetest!

Schon im August haben wir eine Reihe verschiedener Kohlgewächse ausgepflanzt um zu prüfen, welche eventuell als Überwinterungsgemüse für eine Ernte im zeitigen Frühjahr geeignet sind. Nun kommt die Zeit wo sich zeigen wird, was den Kältetest übersteht. Auf unserem Schafflerberg-Acker mit seiner ganztags schattigen Lage herrschen schon seit geraumer Zeit frostige Temperaturen. Der Boden ist nun gefroren, und es ist absehbar, dass das auch in den nächsten Wochen so bleiben wird.

Überwinterungsbrokkoli, Überwinterungsromaesco und diverse Scheerkohl-Rübsen-Kreuzungen können nun zeigen, was in ihnen steckt.  Das ist der Anfang eines längeren Selektionsprogrammes, mit dem Ziel, Gemüse zu entwickeln, dass die sogenanne „hungry gap“ füllen soll, die Zeit, bevor das erste Gemüse der neuen Anbausaison erntereif ist, während das Lagergemüse schon zur Neige geht.

Kreuzungen von Scheerkohl mit Mizuna, Pak Choi oder Chinakohl leiden schon ein wenig unter den Frostbedingungen, spannend wird es, wieweit sie den Frost überdauern und im Frühjahr neu treiben. Im Rahmen eines Arche Noah-Leader Projektes sollen die Ergebnisse ausgewertet und auch für andere Betriebe zugänglich gemacht werden.

Tunnelaufbau, jetzt geht´s los

Es wird Zeit, dass was mit dem Tunnelaufbau weitergeht, bevor uns der Winter einen Strich durch die Rechnung macht! Heute ist nach der Karottenernte ein nächster wichtiger Schritt passiert: wir haben unter aprilartigen Wetterbedingungen das Grundgerüst aufgestellt: zuerst mit Sonnenschein, dann mit Graupelschauern und Regen und als Abschluss mit einem leuchtenden Regenbogen –
hoffentlich ein gutes Omen!


Gestänge auflegen

zusammenstecken

Fertig!!
Klingt einfach, ganz so ohne ist`s aber doch nicht.
Als nächstes sind unzählige Verstrebungen zu verschrauben…..

Karotten-Ernte

Nach einem langen Herbst haben wir heute endlich unser Karotten-Anbauversuch aus der Erde geholt:
Hübsche, bunte Rübchen einer Kreuzungsnachkommenschaft von violetten, gelben und ochsenherzförmigen Karotten. Als nächstes werden sie verkostet um die geschmackvollsten für die Samengewinnung herauszusuchen.

Auch „verliebte“ rotwurzelige Karotten waren dabei:

Erdmandel-Ernte

Erdmandeln, die Wurzelknöllchen eines afrikanischen Sauergrases….
lecker zum roh knabbern

die Knöllchen werden aus den Wurzelballen herausgeklaubt,

dann kommt das aufwendige Reinigen, …

im Wasser spülen, …

die Steinchen herausklauben, ….

fertig zum Knabbern, mmmhhh…

Ackerschön im Herbst


„Altweibersommer“, Feldvorbereitung fürs nächste Jahr


Auch unser Winter-Kohlgemüse-Anbauversuch am Schafflerberg-Acker hat sich noch gut entwickelt

Knoblauch stupfen

Elina und Oliver legen Hand an: Die noch freien Reihen am Feld füllen sich schrittweise mit unseren verschiedenen Knoblauchherkünften …
Ruth, Lelio und die KInder waren auch im Einsatz…

Safranernte



unsere erste Safranernte in Hasendorf hat begonnen, die Kinder tun begeistert mit. Das Herausziehen der Narbenäste benötigt etwas Geschicklichkeit…